Rezension:"Das Gewicht der Worte" von Pascal Mercier
Worum es geht
Schon als Kind ist Leyland fasziniert von Sprachen, nimmt sich vor, alle Sprachen der Menschen am Mittelmeer zu erlernen.Er wird Übersetzer und leitet einen Verlag, lebt in Triest. Alles scheint gut, bis er eine Diagonose bekommt, die sein ganzes Leben umwirft. Und sich dann als falsch herausstellt. Aber bietet sich so eine Möglichkeit, das eigene Leben noch einmal völlig anders zu gestalten?
Fazit
Die Faszination für Sprachen teile ich mit der Hauptfigur. Habt ihr ein Lieblingswort in einer fremden Sprache? Ich liebe das türkische Wort "Yakamoz" für das man im Deutschen einen ganzen Satz benötigt: Wenn sich der Mondschein auf dem Wasser spiegelt.
Ich kann mich deshalb gut mit Leyland identifizieren, für den Worte so wichtig sind. Und mir geht es genauso wie ihm, wenn ich in London bin: Erst wenn ich in der U-Bahn diesen merkwürdigen Singsang höre, der wie ein Mantra an jeder Station wiederholt wird, weiß ich, ich bin wirklich in London: "Mind the gap between the train and the plattform."
In langen Briefen an seine verstorbene Frau lässt Leyland sein Leben Revue passiessieren. Und hier liegt auch die Schwäche des Romans: jedes Detail wird ausführlich beschrieben und es kommt immer wieder zu Wiederholungen und Erklärungen des Erlebten. Das ist für mich des Guten zu viel. Ich bin eher eine ungeduldige Leserin. Wer aber mehr Geduld aufbringt, wird an diesem philisophischen Buch seine Freude haben. Es ist ein wenig aus der Zeit gefallen, abseits vom Mainstream, was ich wiederum ganz gut finde, weil sich doch viele Bücher, die zurzeit erscheinen, ein wenig ähneln. "Das Gewicht der Worte" ist ein Unikat, etwas Besonderes.
Autor: Pascal Mercier
Titel: "Das Gewicht der Worte"
Verlag: Random House
Taschenbuch : 576 Seiten
ISBN-10 : 3442771048
ISBN-13 : 978-3442771042
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