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Es werden Posts vom Mai, 2021 angezeigt.

Rezension - "Der heilige King Kong" von James McBride

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Als großer Fan amerikanischer Literatur wird es Zeit, endlich einmal etwas vom New Yorker Schriftsteller James McBride zu lesen, der neben dem National Book Award auch mit der Nation Humanties Medal von Barack Obama ausgezeichnet wurde. Worum geht es? Der Roman spielt Ende der 60er Jahre in einem armen Viertel in New York, wo hauptsächlich Schwarze und Lations leben und jeder sein Päckchen zu tragen hat. Zum Beispiel der Diakon der Baptistengemeinde, Sportcoach genannt. Seine Frau ist gerade gestorben, was ihn nicht davon abhält, lautstark mit ihr zu streiten. Er säuft ziemlich viel und ist auch sturzbetrunken, als er den Drogendealer Deems ein Ohr abschießt. Woran er sich aber partout nicht erinnern kann, während alle anderen in heller Aufregung sind, denn das wird Folgen haben. So setzt sich eine ganze Kette von Ereignissen in Gang. Fazit McBride entwirft einen ganzen Kosmos sonderbarer, kaputter aber auch liebenswerter Figuren, die mit Gewalt, Drogen, Armut und Rassismus zu kämpfen

Rezension: "Jenseits der Abgrundes" von Frances Miralles und Angeles Donate

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Das schöne, kunstvoll gestaltete Cover von "Jenseits der Abgrundes" hat mich gleich angesprochen und mich dazu bewogen, das Buch zu lesen. Worum geht es? Toni hört von einem alten Japaner, der in einer Hütte am Abgrund einer Schlucht lebt. Viele Menschen, die an diesen Abgrund stehen, wollen ihr Leben beenden. Und  Kosei-San, so heißt es, bewahrt sie auf magische Weise davor. Toni, der gerade selbst mit dem Laden hadert, weil sein Bruder gestorben ist, sucht den alten Mann auf und hört sich seine Geschichte an.   Fazit Das Buch ist ein Märchbuch für Erwachsene. Zwar geht es zunächst um ernsthafte Themen wie Lebenskrisen und Suizid. Aber am Ende braucht es nur eine Tasse Tee mit Kosei-San und  seine beruhigenden Worte und selbst Menschen  mit schweren Depressionen oder Traumata kehren um und leben ein erfülltes Leben. Das ist natürlich vollkommen unrealitisch, aber wer gerade genug hat von der Pandemie und ihren Folgen, von Klimakrise und schlechten N

Rezension: "Über Menschen" von Juli Zeh

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Von der gefeierten Autorin Juli Zeh habe ich schon viel gehört, aber noch nichts gelesen. Höchste Zeit, das zu ändern. Worum geht es?  Werbetexterin Dora hat genug von ihrem Freund, der sich nur noch verbissen mit Corona und Klimaschutz beschäftigt, von Berlin und dem Großstadtleben und entscheidet sich, aufs Land zu ziehen. In ihrem Haus im brandenburgischen Bracken ist es dann aber nicht so idyllisch wie erhofft. Als erstes lernt sie den Dorf-Nazi Gote kennen und ist entsetzt, wer da nebenan wohnt. Mit der Zeit entwickelt sich dieser aber zum freundlichen Helfer und stellt Doras Vorurteile auf den Kopf.    Fazit Ich war schon nach den ersten Zeilen begeistert. Bis tief in die Nacht habe ich Anna Schudt zugehört, die das Buch großartig spricht und habe immer wieder herzhaft lachen müssen. Naive Großstädter, skurrile Charaktere und der nette Dorfnazi. Aber nachdem ich es erst für sehr gekonnte, aber leichte Lektüre hielt, stellte ich fest, dass es das mitnichten ist. Es geh