Rezension: "Der Rabbiner ohne Schuh" von Barbara Bisiky-Ehrlich
Worum es geht
Die Autorin beschreibt ihr Leben, das Leben einer Jüdin in Deutschland, auf humorvolle Weise. Das Leben gleicht dabei dem Leben nichtjüdischer Familien mit all dem Chaos und Unwägbarkeiten, nur die Feiertage sind natürlich anders und auf Tradition wird viel Wert gelegt. Der Ton ist leicht und locker, es gibt verschiedene Kurzgeschichten in loser Reihenfolge.
Fazit
Ich liebe den jüdischen Humor und hätte mir etwas mehr Inhalt gewünscht. Teilweise plätschern die Geschichten so dahin und ich frage mich: Warum erzählst du mir das? Was ist daran so besonders?
Der Satz eines Holocaust-Überlebenden hat es dann aber doch in sich und hat mich nachhaltig beeindruckt: " Sie wollten uns umbringen. Wir haben überlebt. Lasst uns essen."
Ich glaube, die schweren Traumata ,die Jüdinnen und Juden erleben mussten mit gewaltsamer Inhaftierung in KZs, die Ermordung von geliebten Angehörigen vor den eigenen Augen, systmatische Vergewaltigungen, Hunger und Folter kann man überhaupt nur überleben, wenn man Schritt für Schritt und Tag für Tag versucht, in den Alltag zurück zu finden. Und essen gehört dazu. Essen, das zum Fest des Lebens, des Überlebens wird.
Das ist bewunderswert und berührend. Es ist eben doch noch nicht "normal", als Jude oder Jüdin in Deutschland zu leben. Empfehlenswert.
Titel: "Der Rabbiner ohne Schuh"
Autorin: Barbara Bisiky-Ehrlich
Herausgeber : Gütersloher Verlagshaus (26. April 2022)#
Gebundene Ausgabe :160 Seiten
ISBN-10 : 3579071920
ISBN-13 : 978-3579071923
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