"Ton für die Götter" von Anuradha Roy
Elango töpfert nicht einfach nur - er ist förmlich besessen davon und ein wahrer Künstler. Für den Hausgebrauch töpfert er Schalen und Töpfe, um sie zu verkaufen. Heimlich arbeitet er an einem riesigem Kunstprojekt- ein Pferd aus Terracotta. Heimlich ist auch seine Liebe zu Zohra. Aber sie ist Muslimin, er Hindu. Eine Verbindung, die in Indien unmöglich scheint.
Sara studiert im fernen London und sehnt sich nach ihrer Heimat Indien. Durch das Töpfern, das sie einst von Elango gelernt hat, überwindet sie ihr Heimweh und findet Kraft.
Und dann gibt es noch den Hund Chinna, der das Herz der Menschen öffnet. Und das in einem Land, in dem Hunde häufig auf der Straße leben müssen und sie nicht wie beispielsweise in Deutschland Haustiere und Familienmitglieder sind. (Als ich vor 20 Jahren nach Indien reiste, fand ich völlig verlauste, unterernährte Hundewelpen. Auf meine Frage, wo es einen Tierarzt oder Medizin für Hunde gibt, bekam ich von Einheimischen die Antwort: "Das sind nur Hunde. Die sterben sowieso.")
Fazit
Anuradha Roy entführt einen in eine Welt mit fremden Mythen und Brauchtum. Und in ein Land, in dem es große Probleme zwischen Menschen verschiedener Religionen und Anhaften an überkommenden Traditionen gibt.
Die Autorin töpfert selbst und zeigt in dem Buch, wie das Schöpferische uns Kraft gibt und Motivation, trotz vieler Schwierigkeiten weiterzumachen. Schön sind auch die Beschreibung der Landschaft. Empfehlenswert.
- Titel: Ton für die Götter
- Autorin: Anuradha Roy
- Übersetzer: Werner Löcher-Lawrence
- Herausgeber : Luchterhand Verlag
- Broschiert : 282Seiten
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